Der Bildhauer Tony Cragg, 1949 in Liverpool geboren, Turner-Preisträger und Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie von 2009 bis 2013, hat für DIE ZEIT die Skulptur „Type Face“ (deutsch: Schriftbild, Schriftsatz) geschaffen, die auch einen Bogen über Epochen schlägt. Denn in die Bronze ist Blei aus alten Drucksätzen von Zeitungen eingeschmolzen und, so archaisch die Form anmutet, ist in ihre bronzene Oberfläche der Binärcode 0 und 1 eingeprägt. Journalistische Tradition trifft digitale Zukunft.
Mit der Haut seiner Plastiken beschäftigt sich Cragg besonders. Alle Oberflächen, ob von Menschen, Gegenständen, Stoffen, Bäumen oder Pflanzen resultieren aus ihren physikalischen Eigenschaften. Menschen nehmen zunächst die Oberfläche eines Objektes wahr, deuten sie, beurteilen sie. Erst dann verstehen sie sukzessive was sich dahinter verbirgt, was darunter liegt. Tony Craggs Werke geben dabei oft Rätsel auf und verstecken ihr Material, etwa wenn eine Skulptur mit Würfeln, dicht an dicht gesetzt, überzogen ist, wenn Buchstaben, Zahlen oder, wie hier, der binäre Code erkennbar sind. Je länger man ein Werk betrachtet, desto mehr erschließt sich die Einheit von Oberfläche und Kern.
Tony Cragg erforscht in seiner Arbeit die Bewegung im Vollzug. Es entsteht dabei stets ein Dialog mit dem Betrachter, da durch jede neue Positionierung und Veränderung des Blickwinkels andere Formen und Assoziationen offenbar werden können.
Bronze mit eingeschmolzenen Lettern aus dem Zeitungsdruck.
Auf der Unterseite punziert Tony Cragg und Jahr.
Auflage von 32 Exemplaren, innerhalb der Auflage 2 Patinavarianten (bronze und grün).
32 x 24 x 11 cm
Tony Cragg, Type Face
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